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 B. Homeier (2005): Belastungen beim Transport von Kleinsäugern

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Flora
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BeitragThema: B. Homeier (2005): Belastungen beim Transport von Kleinsäugern   B. Homeier (2005): Belastungen beim Transport von Kleinsäugern Empty24.06.12 21:19

Barbara Homeier: Belastungen beim Transport von Kleinsägern (Kaninchen nd Meerschweinchen)
Hannover, Tierärztliche Hochschule, Dissertation, 2005

Link zur Dissertation: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/homeierb_ss05.html

Beschreibung des Inhalts:
Zitat :
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, festzustellen, ob ein tiergerechter Transport von Kaninchen und Meerschweinchen mit dem PKW und einem Kurierdienst möglich ist. Die Belastungen des Transports sollten mit Hilfe verschiedener Blutparameter (Glucose, Harnstoff, Creatinin, Kalium, Natrium, Calcium, Hämatokrit, Leukozyten, Cortisol, Creatinkinase) überprüft werden. Zusätzlich wurden während der gesamten Transportdauer Temperatur und Luftfeuchte in den Transportkartons gemessen.

Von 2002 bis 2004 wurden drei Versuchsdurchgänge mit jeweils vier Tiergruppen beider Spezies durchgeführt. Gruppe A diente zur Ermittlung von Ausgangswerten und war außer einer Blutentnahme keinen Belastungen ausgesetzt. Gruppe B verblieb für etwa zehn Stunden in speziell entwickelten Transportkartons, um später die Auswirkungen des Einsperrens von den Transportbelastungen abgrenzen zu können. Gruppe C wurde über 6-8 Stunden in einem privaten PKW transportiert und Gruppe D mit einem Kurierdienst verschickt, woraus sich ein Aufenthalt im Karton von 19-23 Stunden ergab. Die jeweils 4-6 Kaninchen wurden jeweils in Zweiergruppen pro Karton, durch eine Trennwand separiert, untergebracht. Die 4-6 Meerschweinchen pro Durchgang wurden zusammen, ohne Trennwand, transportiert.

Die Blutentnahmen wurden jeweils unmittelbar vor und nach der Belastung durchgeführt.

Die Kartons sind prinzipiell für den Transport geeignet, wenn Kaninchen einzeln transportiert und die Kartons nur einmal verwendet werden.

Bei Transporten durch den Kurierdienst (Gruppe D) im Winter wurden in den Kartons teilweise Temperaturen um den Gefrierpunkt über mehrere Stunden aufgezeichnet. Ein statistisch signifikanter Gewichtsrückgang der Meerschweinchen der Gruppe D steht vermutlich hiermit in Zusammenhang.

Im Sommer stiegen die Innentemperaturen im Karton gelegentlich kurzzeitig über 25°, die Luftfeuchte bis maximal 95% an.

Es ergaben sich bezüglich der Blutparameter teilweise statistisch signifikante Veränderungen der gemessenen Werte. So konnten bei den Kaninchen Abweichungen der Natrium- und Calciumkonzentration sowie der Leukozytenzahlen ermittelt werden, während sich bei den Meerschweinchen Veränderungen der Calciumkonzentration und der Creatinkinase-Aktivität ergaben. Ein statistisch signifikanter Anstieg des Natrium-, beziehungsweise Reduktion des Calciumgehaltes bei Kaninchen der Gruppe D kann als Hinweis auf eine beginnende Dehydratation gewertet werden.

Die Cortisolbestimmung erwies sich nicht als aussagekräftig im Hinblick auf die stattgefundenen Belastungen. In den unbelasteten Kontrollgruppen rangierten die Werte der Kaninchen zwischen 0,9 und 420 ng/ml bei einem Mittelwert von 32,5 ± 31,9 ng/ml, der Meerschweinchen zwischen 64,1 und 3410,9 ng/ml bei einem Mittelwert von 521,8 ± 239,6 ng/ml. Durch die Belastungen kam es teilweise zu starken Erhöhungen der Cortisolkonzentration, jedoch ließen sich statistisch signifikante Unterschiede nicht nachweisen.

Am deutlichsten zeigten sich die Transportbelastungen anhand der Aktivität der Creatinkinase, die sich bei Kaninchen um bis zu 185% (Gruppe C) und bei Meerschweinchen um bis zu 928% (Gruppe C) steigerte.

Unter den gewählten Versuchsbedingungen haben sich auf Grund des klinischen Erscheinungsbildes keine gravierenden Beeinträchtigungen der Tiere gezeigt, jedoch spiegelten die Blutuntersuchungen eine deutliche Belastung der Meerschweinchen und Kaninchen wieder. Der Transport dieser Spezies mit dem PKW und besonders per Kurierdienst kann nur mit Einschränkungen empfohlen werden: Diese betreffen besonders eine sorgfältige Temperaturkontrolle im Laderaum und ein Tränken der Tiere beziehungsweise eine Kontrolle des Wasservorrates bei länger dauernden Transporten.
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