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 Fischer, K.: Behaviour of golden hamsters (Mesocricetus auratus) kept in four different cage sizes

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BeitragThema: Fischer, K.: Behaviour of golden hamsters (Mesocricetus auratus) kept in four different cage sizes   Fischer, K.: Behaviour of golden hamsters (Mesocricetus auratus) kept in four different cage sizes Empty31.10.12 1:45

Fischer, Katerina (2005): Behaviour of golden hamsters (Mesocricetus auratus) kept in four different cage sizes.

Link: http://www.tierschutz.vetsuisse.unibe.ch/unibe/vetmed/housing/content/e9361/e9372/e90449/e90479/files90480/Diss_Fischer_ger.pdf


Zitat :
1 Zusammenfassung

Verglichen mit der geschätzten Territoriumsgrösse wildlebender Goldhamster (Mesocricetus auratus) werden domestizierte Goldhamster häufig in sehr kleinen Käfigen gehalten. Werden sie als Haustiere gehalten, sind die Käfige zwar meistens etwas grösser als Laborkäfige (Makrolon Typ 4 = 1’800 cm2), aber dennoch relativ klein. Im Rahmen einer Expedition der Universität Halle (Deutschland) und Aleppo (Syrien) haben Gattermann et al. (2001) das natürliche Habitat von Goldhamstern untersucht. Bewohnte Hamsterbauten waren mindestens 118 m voneinander entfernt. In Anbetracht dieser Distanz erscheint die Käfiggrösse als wichtiger Faktor für das Wohlbefinden von Goldhamstern.
Ziel der vorliegenden Arbeiten waren Untersuchungen des Verhaltens und morphologischer sowie physiologischer Parameter bei der Haltung von Goldhamstern auf verschieden grossen Grundflächen. Weiterhin wurde der Einfluss verschiedener Stressfaktoren auf die Goldhamster untersucht.

Das erste Publikationsmanuskript „Behaviour of golden hamsters (Mesocricetus auratus) kept in four different cage sizes“ (Kapitel 2) befasst sich mit dem Verhalten und mit weiteren Parametern bei Goldhamstern auf verschieden grossen Grundflächen. Mit Hilfe von Videoaufnahmen wurde das Verhalten von 60 weiblichen Goldhamstern, die in drei Durchgängen à 15 Hamster während 13 Wochen in Käfigen mit vier verschiedenen Grundflächen (1’800 cm2, 2’500 cm2, 5’000 cm2, und 10’000 cm2) einzeln gehalten wurden, verglichen und auf ihre Tiergerechtheit geprüft. Alle Käfige waren mit einem Holzhäuschen, einem Laufrad, einem Sandbad, Futterschale, Trinkflasche, Ästen, Heu, Papiertüchern und einer Kartonrolle eingerichtet. Die Laufradaktivität wurde rund um die Uhr registriert. Eingestreut wurden die Käfige mit Hobelspänen, die 15 cm hoch eingefüllt wurden. Insgesamt wurden drei Videoaufnahmen (Wochen 3, 6, 10) gemacht und das Verhalten der Hamster in den verschieden grossen Käfigen wurde anschliessend ausgewertet. In Woche 11 und 12 wurden die Hamster an zwei aufeinander folgenden Tagen in der Lichtphase (Schlafphase) gestresst (Wecken, „Handling“, Herumjagen, Austauschen der Einstreu, Lärm, etc.). Zu 4 verschiedenen Zeitpunkten (Wochen 0, 2, 8, 13) wurden die Tiere gewogen. Am Schluss wurden die Hamster euthanasiert, es wurde Blut gewonnen und die Cortisol-, Corticosteron- und ACTH-Konzentrationen wurden gemessen.
In den vier Käfiggrössen konnten keine signifikanten Unterschiede in der Laufradaktivität festgestellt werden. An den zwei Tagen nach den Stress-Prozeduren liefen die Hamster signifikant länger im Laufrad als an den zwei Tagen vor dem Stress und während dem Stress. Stereotypes Gitternagen, häufig als ein Indikator für ungenügende Haltungsbedingungen verwendet, wurde in allen vier Käfiggrössen beobachtet. Mit zunehmender Käfiggrösse haben die Frequenz und die Dauer von stereotypem Gitternagen signifikant abgenommen. Die erhöhte Plattform auf dem Holzhäuschen wurde vermehrt von Hamstern aus den kleinen Käfigen genutzt. Dies könnte durch ein grösseres Bedürfnis nach zusätzlichem Platz erklärt werden. Die Gewichtszunahme bis zum Projektende war signifikant höher je kleiner der Käfig, beruhte aber nicht auf einem höheren Fettansatz der Tiere. Da sich die Hamster jedoch noch im Wachstum befanden, besteht die Möglichkeit, dass die überschüssige Energie zu einem späteren Zeitpunkt zu verfetteten Tieren führen könnte.
Aus den Resultaten schliessen wir, dass ein Käfig von 10’000 cm2 oder grösser für Goldhamster zu empfehlen ist. Die Käfige können zudem mit mehr Strukturen angereichert werden, so dass die Hamster mehr Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Eine tiefere Einstreu ist ebenfalls zu empfehlen, wie aus der parallel durchgeführten Dissertationsarbeit von A. Hauzenberger (2005) entnommen werden kann. Zusätzlich empfehlen wir, dem Goldhamster ein Sandbad zur Verfügung zu stellen, da es von allen Hamstern, unabhängig von der Käfiggrösse, sehr häufig genutzt wurde und für ihr Wohlbefinden von Bedeutung zu sein scheint.
Das zweite Publikationsmanuskript „Can we tell hamsters are stressed by measuring their cortisol levels?“ (Kapitel 3) befasst sich mit den Schwierigkeiten, einen allfälligen Stresszustand mittels physiologischer Parameter zu erfassen. Bei den weiblichen Tieren im Versuch wurden signifikante Unterschiede in den Hormonkonzentrationen Cortisol, Corticosteron und ACTH zwischen den drei Versuchsdurchgängen gefunden. Die Käfiggrösse hatte keinen Effekt auf die Hormonwerte. Die Hormonwerte für Goldhamster sind in der Literatur uneinheitlich und zeigen grosse Varianzen auf. Die Hormonwerte im Blut sind sehr empfindlich gegenüber äusseren Einflüssen. Physiologische Stressmessungen müssen deshalb mit Vorsicht interpretiert werden und sollten immer im Zusammenhang mit anderen Parametern, z. B. dem Verhalten, beurteilt werden.

Mehr: http://www.tierschutz.vetsuisse.unibe.ch/unibe/vetmed/housing/content/e9361/e9372/e90449/e90479/files90481/Fischer2006_ger.pdf
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http://www.chinchilla-scientia.com/
 
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