Ziel dieser Dissertation war es, die beim weiblichen Meerschweinchen sehr häufig vorkommenden Ovarialzysten näher zu untersuchen.
Im ersten Teil der Arbeit wurde eine Referenzgruppe, bestehend aus zehn jungen, gesunden, weiblichen Albinomeerschweinchen untersucht. Zwei Zyklen lang wurde täglich mittels Vaginalzytologie der Zyklusstand bestimmt und alle ein bis drei Tage Blut entnommen, um Werte für Östradiol-17 β und Progesteron zu erhalten. Die durchschnittlichen Hormonkonzentrationen wurden für jeden Zyklustag und für jede Zyklusphase bestimmt.
Im zweiten Teil wurden 76 Meerschweinchen mit Ovarialzysten untersucht. Die Tiere unterschieden sich in Haltungsform, Reproduktionsstatus und Alter. Bei allen Tieren wurden die Ovarialzysten mittels Ultraschall vermessen und ein Vaginalabstrich und eine Blutprobe entnommen. Außerdem wurde eine Röntgenaufnahme angefertigt.
Die Zysten der untersuchten Meerschweinchen waren zwischen 0,16 und 6,69 cm groß. Statistische Vergleiche der Zystengröße und -anzahl erbrachte eine signifikante Altersabhängigkeit. Ein Seitenvergleich zeigte keinen Unterschied in Anzahl, Größe und Gesamtvolumen zwischen Ovarialzysten am linken und am rechten Ovar. Ein Vergleich mit den Hormonwerten der Referenzgruppe ergab bei 75,5 % aller Tiere eine Erhöhung eines oder beider Hormonwerte. Diese Erhöhung ging nur bei acht Meerschweinchen mit einer klinischen Symptomatik einher.
Riecken, A.: Untersuchungen zu Ovarialzysten beim Meerschweinchen