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 Schmoock, M.: Ursachen stereotypen Verhaltens der Mongolischen Wüstenrennmaus

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Flora
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BeitragThema: Schmoock, M.: Ursachen stereotypen Verhaltens der Mongolischen Wüstenrennmaus   Schmoock, M.: Ursachen stereotypen Verhaltens der Mongolischen Wüstenrennmaus Empty05.11.12 23:56

Schmoock, Martina (2004): Ursachen stereotypen Verhaltens der Mongolischen Wüstenrennmaus (Meriones unguiculatus).

Link: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/schmoockm_ws04.pdf


Zitat :
1 Einleitung
Sowohl im Bereich der Grundlagenforschung, als auch der angewandten Forschung werden Mongolische Wüstenrennmäuse (Meriones unguiculatus) eingesetzt. Das entscheidende Basiswissen über diese Tiere ist vorhanden. Anschaffung, Haltung und Pflege der Tiere sind vergleichsweise kostengünstig und Mongolische Wüstenrennmäuse sind weitgehend frei von spontanen Erkrankungen, zudem sind sie einfach im Umgang (SCHULZE SIEVERT 2002).

Ihre geringe Größe, ihr sparsamer Wasserverbrauch, sowie die Adaptivität an Temperaturschwankungen und der diurnale Aktivitätszyklus prädestinieren diese Tierart unter anderem für den Einsatz in der Weltraumforschung und ermöglichen Aussagen über den Einfluss des Weltraums auf z. B. Reproduktion und Endokrinologie (ROBINSON 1979).

Nach HARKNESS und WAGNER (1995) werden in den USA jährlich etwa 100.000 Mongolische Wüstenrennmäuse für die Forschung verwendet. Über die Anzahl der Tiere, die in Deutschland zu Versuchszwecken verwendet werden sind in der Literatur keine genauen Angaben verzeichnet, da diese Tierart unter der Rubrik “andere Nager” mit Hamstern und anderen Spezies zusammengefasst wird. 2002 waren es, laut Versuchstiermeldeverordnung, in dieser Rubrik 12.446 Tiere.

Mongolische Wüstenrennmäuse werden in der Regel in Makrolonkäfigen aus Polycarbonat mit einer Gitterabdeckung aus rostfreiem Stahl gehalten. Im Versuch erfordern die Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit der Befunde eine hohe Standardisierung der Haltungsbedingungen, was gewisse Einschränkungen mit sich bringt (MILITZER 1992).

Verhaltensstörungen treten bei Mongolischen Wüstenrennmäusen bei einer Überforderung der Anpassungsfähigkeit auf. Haltungssysteme, in denen Stereotypien auftreten sind generell zu vermeiden (VAN ZUTPHEN et al. 1995).

Im Tierschutzgesetz wird in §2 gefordert, dass Tiere art- und verhaltensgerecht zu halten sind.
Das bedeutet, dass das Tier die Möglichkeit haben muss, seine natürlichen Verhaltensweisen
auch in künstlicher Umgebung auszuführen. Die Aufzucht und Haltung in nicht-strukturierten Laborkäfigen wird diesen Anforderungen in keiner Weise gerecht. Die daraus resultierenden Stressreaktionen beeinflussen auch den experimentellen Wert der Ergebnisse (WAIBLINGER 2002; WOLFENSSON u. LLOYD 1998). Unter anderem kommt es bei dieser Tierart zum stereotypen Graben. Die Tiere scharren mit den Vorderbeinen bevorzugt in den Ecken, die Augen sind geschlossen, die Ohren angelegt und die Einstreu wird mit den Hinterbeinen zur
Seite geschoben.

Nach WAIBLINGER und KÖNIG (2001) benötigen Meriones unguiculatus eine Baustruktur, in die sie sich zurückziehen können, welche in Standardkäfigen fehlt. So kommt es, dass die Tiere erfolglos versuchen sich durch lang andauernde Grabbewegungen Unterschlupf zu verschaffen.

Ziel dieser Arbeit ist es, mittels einer Umweltanreicherung, einem sog. “Environmental Enrichment” das Wohlbefinden der Tiere zu steigern und das Ausprägen des stereotypen Grabens zu verringern, bzw. zu verhindern. Es soll untersucht werden, ob die Zugabe einer undurchsichtigen Nestbox, welche durch eine ebenfalls undurchsichtige, rechtwinklige Röhre erreichbar ist, ein Ausbleiben oder eine Verminderung der Stereotypie zur Folge hat.
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http://www.chinchilla-scientia.com/
 
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