Tularämie und Brucellose sind in Deutschland selten vorkommende, hochkontagiöse, melde- bzw. anzeigepflichtige bakterielle Infektionskrankheiten bei Tieren, die auf den Menschen übertragbar sind (ANONYMUS 2007a, GRUNOW & PRIEBE 2007). In der Gefährdung des Menschen liegt die besondere Bedeutung dieser Erreger. Die Tularämie wird durch Francisella tularensis (F. tularensis) verursacht. Sie kommt weltweit auf der nördlichen Hemisphäre im Wesentlichen bei Feldhasen, Wildkaninchen, verschiedenen Mäusearten sowie Ratten vor. Eine große Zahl weiterer Säugetiere, aber auch Vögel und Amphibien, können den Erreger ebenfalls beherbergen. Für die Tularämie als Naturherderkrankung in Europa existieren seit Jahrzehnten bekannte enzootische Regionen in Österreich, Deutschland, der Slowakei und Tschechien, im Kosovo sowie in Italien, Spanien und Teilen Skandinaviens (HOFER 1997, HÖFLECHNER-PÖLTL 1999, ANONYMUS 2001, ELLIS et al. 2002, HOFER 2002, REINTJES et al. 2002).
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Wedekind, M.: Zum Vorkommen von Tularämie und Brucellose beim Feldhasen in Niedersachsen