Nicht-Wiedererkennen nach einer Kastration/OP/TA-Besuch?

Hallo,

ich halte es persönlich für ein Gerücht, dass Chins nach einer Kastration/Operation oder einem normalen TA-Besuch anders riechen würden und dann vom Partner nicht mehr angenommen werden würden.
Klar riechen sie etwas anders, aber so massiv kann das a. nicht sein (der individuelle Geruch kommt ja von innen und nicht außen bzw. der äußere ist sehr flüchtig) und b. verfliegt der Fremdgeruch ja auch nach einer Zeit.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich Chins sogar noch nach Wochen und Monaten und gar Jahren(!) am Geruch wiedererkennen, warum sollen sie sich also schon nach wenigen Stunden oder Tagen vergessen?

Wenn sich Chins angreifen, wenn an sie nach 1-3 Tagen nach einer OP wieder zusammensetzt, hat das andere Ursachen. Welche - das weiß ich nicht genau - vllt waren sie zuvor nur eine Zweckgemeinschaft und es war keine echte Sympathie dahinter?
Vielleicht senden sie danach auch viele Stresshormone oder Ähnliches aus, was auf die Partner aggressionssteigernd wirkt?
Chinchillakommunikation bzw. generell die Kommunikation von Tieren untereinander ist sehr komplex, wir Menschen/Halter versuchen es uns immer alles einfach zu erklären und auf unserer rationales Denken zu übertragen, wissen aber im Grunde genommen fast nichts darüber. .

Ich hatte solche Probleme bisher noch nicht...vielleicht einfach nur Glück gehabt.

Zitat :

Wenn sich Chins angrefen, wenn an sie nach 1-3 Tagen nach einer OP wieder zsammensetzt, hat das andere Ursachen. Welche - das weiß ich nicht genau - vllt waren sie zuvor nur eine Zweckgemeinschaft und es war keine echte Sympathie dahinter?
Vielelicht senden sie danach auch viele Stresshormone oder Ähnliches aus, was auf die Partner aggressionssteigernd wirkt?

Die beiden Punkte ( Stress und Antipathie hören sich für mich auch einleuchtend an.

Allerdings konnte ich feststellen, dass die Chins nach einer OP ( ob nun Kastra oder Zähne ) noch 1-2 Tage diesen typischen TA - Geruch an sich haben. Denke, es werden Desinfektionsmittel und auch Medis sein.

Vielleicht wirkt sich eine Kastra doch auch geruchsmäßig aus, da gewisse Hormone nicht mehr so produziert werden.

Ich hab zwar in Lucys Fall auch immer Merlin dabei, aber der ist ja eh in der TB mit drin. Wenn ich Tinka mit nehme, bleiben aber die anderen der Gruppe zuhause.
Bisher gabs da keinerlei Probleme.....selbst dann nicht, als ich Tinka erst nach gut 48 Stunden wieder zur Gruppe gesetzt hab.

Bei einer Gruppengröße wie ich sie hatte ( 6 Tiere ), würde meine TÄ ausflippen, wenn ich mit allen in der Box auflaufen würde und sie den Kanditaten erstmal suchen und dann auch erwischen muss....und kein anderer darf aus der Box entwischen!
Max. wird einer zur seelischen Unterstützung und kuscheln mitgenommen....zumal wenns eh nur 2 in einer Gruppe sind.

Das in jedem fall, aber es dauert immer einige Wochen bis sich die Hormone umgestellt haben, so schnell geht das nicht.

ich durfte bei meinen TÄ nie die Partner mitbringen, wenn ein Chin operiert wurde. ich hab je nach Zustand der Tiere, die Chins alle wieder schnell zusammengesetzt. Nach den meisten kastras schon am selben oder nächsten Tag, manchmal auch erst nach paar Tagen, hab aber z.B. lavazza den Bruce 2x für paar Minuten am Abend besuchen lassen, dass sie sich Hallo sagen.

Selbst nach Emmas schwerer OP (ihr wurde ja den ganze Bauchraum aufgeschnitten, sie wurde rasiert, war danach ganz rosa wegen Wundenspray und sie wurde komplett geleert sprich Gebärmutter+Eierstöcke+der7cm lange Tumor) haben sie ihre Partner erkannt und sich und sie gekümmert und den Patienten tut das sicherlich auch gut als wenn sie in einem Notfallkäfig alleine sitzen müssen...
Solange die narkose soweit vertragen wurde und die Chins wieder recht gut springen können, setze ich sie immer gleich oder schnell wieder zusammen. Dann wird eben die ganze Gruppe paar Tage auf handtüchern oder ohne Einstreu gehalten und notfall verkleinere ich auch den Käfig, dass das operierte Chin narkosebedingt nicht stürzen kann.

Ich kann nur bestätigen, dass sich Chins sehr wohl nach dem TA-Besuch erkennen. Als Bommel 2009 oder so an seinem Auge operiert wurde, habe ich ihn danach auch sofort wieder mit Gremmy zusammen gesetzt und das war kein Problem.
Auch als Bommel und Mops kastriert wurden, saßen sie beim TA in getrennten Boxen und haben sich danach ohne Probleme erkannt.

Eine weitere "Beobachtung" zeigt mir, dass sich Chins auch noch nach Monaten / Jahren erkennen: Als Bommel mit Gremmy zusammen saß, endete ihr Zusammenleben damit, dass Bommel von Gremmy "vermöbelt" wurde und auch einige Schrammen am Hintern wegstecken musste. Bommel war danach total verängstigt und schrie nahezu vor Angst als ich in das Zimmer kam. Natürlich kam es für mich nicht in Frage, die Beiden jemals wieder zu vergesellschaften - Beide haben neue Partner bekommen.
Nach Monaten habe ich allerdings einen Schnuppertest bei ihnen gemacht, einfach nur um zu sehen, wie sie reagieren. Ich hatte Bommel auf dem Arm und meine Mama Gremmy. Als sich die Tiere näherten, bekam Bommel so wahnsinniges Herzklopfen und hat sich hinter meinem Arm verstecken wollen. Er konnte sich also anscheinend noch an Gremmy erinnern, obwohl der Vorfall mehrere Monate her war.

Also ich habe diese Erfahrung auch nicht gemacht, als Harry kastriert wurde, habe ich ihn gleich wieder zu den anderen gesetzt und klar er wurde erst einmal intensiv beschnuppert, aber er wurde nicht verdrängt oder angekeift ganz im gegenteil Paula hat sich so süß um ihn gekümmert und wich nicht von seiner Seite. Auch musste ich dieses Jahr ziemlich oft mit meinen süßen zum TA und auch da ist nichts passiert. Ich kann auch nicht verstehen warum so etwas gesagt wird. Selbst mein Tierarzt hat mir von einer Kastra abgeraten, er meinte es kann passieren das er nicht mehr von der Gruppe angenommen wird.

Weitere Erfahrungen?

Bei mir ist es ebenfalls so, dass ich nach TA-Besuchen/OP’s das betreffende Tier sofort wieder in seine Gruppe setze.
Sogar bei Hexe’s neuer Gruppe, die jetzt gerade mal ein paar Wochen besteht, gibt es keinerlei Probleme wenn Hexe beim TA war.

Dann gibt es noch die -wie ich finde- sehr rührende Geschichte von Mulle’s Beinbruch. Sie hatte das Hinterbein gebrochen, wurde per Marknagelung operiert und ich bekam von den Tierärzten die Auflage, sie müsse jetzt ein paar Wochen in der Transportbox leben, damit sie nicht springen kann und der Bruch gut zusammenwächst.
Ich habe “ja ja” gesagt und habe der Mulle zuhause einen kleinen Teil des Käfigs abgetrennt, damit sie wenigstens in ihrer gewohnten Umgebung sitzen kann.
Natürlich konnte ich nicht drei Tieren zumuten, auf dieser Mini-Fläche zu wohnen, also habe ich tagsüber Alina zum Schlafen zur Mulle gesetzt, nachts hielten sich Alina und Hexe im restlichen ¾-Teil des Käfigs auf, Mulle im Mini-Abteil.
Das alles ging mehr schlecht als recht. Mulle frass selbständig überhaupt nichts, die anderen beiden verloren ebenfalls zusehends an Gewicht. Nach einer Woche konnte ich nicht mehr mit ansehen, wie alle gelitten haben. Wir haben den Käfig dann so umgebaut, dass Mulle alle Stellen im Käfig über Rampen erreichen konnte und haben uns drauf verlassen, dass sie wohl klug genug sein wird um nicht zu springen.
Die Freude über die Wiedervereinigung war bei den Dreien riesig - und nach einer halben Stunde saßen alle drei (auch Mulle, die bis dahin keinen Bissen gegessen hatte) zusammen am Napf und schaufelten, was das Zeug hielt.
Mulle erholte sich zusehends (die zwei anderen fraßen auch wieder normal) - für mich ein Beweis, wie wichtig auch die Psyche für das Gesundwerden ist.

Liebe Grüße von Karin

Wie rührend

Huhu Karin,

du auch hier? Liest sich ja so als hätte Hexe ihre Zahnprobleme gut überstanden und die Gruppe verträgt sich auch? Das wäre ja toll!

Ich hab eher die negative Erfahrung gemacht. Wir waren im März im Urlaub und unsere Urlaubsvertretung hat beim saubermachen meinen Svangur mit dem Fuß am Kopf erwischt und er hat richtig aus der Nase geblutet. Sie hat nur ihn eingepackt und zum Tierarzt gefahren. Danach hat sie ihn wieder zu Geri gesetzt und die beiden haben sich ordentlich gefetzt. So schlimm, dass sie beide trennen musste. Davor haben die beiden 3 Jahre zusammengelebt. Als ich dann wieder da war und Svangur seine Verletzung langsam auskuriert hat, hab ich beide beim Tierarzt vergesellschaftet Das hat super geklappt. Seitdem sind sie wieder ein Herz und eine Seele. Zumal Geri ihn erst verbissen hat und dann aber totunglücklich war, als er nicht mehr bei ihr war... zickiges Viech!

Meine Geri ist aber allgemein ein sehr dominantes Tier und sobald sie fremde Chins riecht tickt sie richtig aus...

Liebe Grüße,
Juliane

Hallo Juliane,

aristiza schrieb:

Huhu Karin,

du auch hier? Liest sich ja so als hätte Hexe ihre Zahnprobleme gut überstanden und die Gruppe verträgt sich auch? Das wäre ja toll!

Ganz kurz nur, da ja OffTopic: Ja, die Gruppe verträgt sich gut, aber leider hat Hexe nach wie vor Probleme und frisst nichts. Zu allem Überfluss ist auch noch eine Lungenentzündung dazugekommen.

Liebe Grüße von Karin