Kontny, A.: Papaverinwirkung an isoliert arbeitenden Ratten- und Meerschweinchenherzen bei unterschiedlicher Kalziumkonzentration
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Thema: Kontny, A.: Papaverinwirkung an isoliert arbeitenden Ratten- und Meerschweinchenherzen bei unterschiedlicher Kalziumkonzentration 28.04.13 19:39
Kontny, Almut: Papaverinwirkung an isoliert arbeitenden Ratten- und Meerschweinchenherzen bei unterschiedlicher Kalziumkonzentration. Dissertation, Uni Berlin, 2003.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Wirkung von Papaverin, einem Isochinolinderivat und nicht selektiven Phosphodiesterase(PDE)hemmer, auf isolierte Ratten- und Meerschweinchenherzen zu untersuchen. Die Daten wurden während ansteigender Papaverinkonzentrationen (2,7 × 10-7 M bis 1,7 × 10-6 M) bei unterschiedlichem Kalziumgehalt (1,25 mM, 2,5 mM oder 10 mM) der Perfusionslösung und während kumulativer Kalziumgaben bei einer Papaverinkonzentration von 8,5 × 10-6 M gewonnen. (1) Bei 2,5 mM Ca2+ führte Papaverin bis zu einer Konzentration von 4,2 × 10-6 M zu einem mäßigen, aber signifikanten (p < 0,01) Inotropieanstieg von 9,3 % bei Meerschweinchenherzen. Bei Rattenherzen hingegen konnte keine positiv inotrope Wirkung erzielt werden. Bei 1,25 mM Ca2+ wirkte Papaverin nur schwach inotrop auf die Herzen beider Tiere. Bei 10 mM Ca2+ rief Papaverin einen deutlich negativ inotropen Effekt auf Meerschweinchenherzen hervor. Bei einer Papaverinkonzentration von 8,5 × 10-6 M wurde die durch Kalzium erzeugte positiv inotrope Reaktion der Meerschweinchenherzen vermindert. (2) Das wichtigste, auch in Vorversuchen der Arbeitsgruppe beobachtete und in dieser Arbeit erstmals beschriebene Ergebnis war eine durch Papaverin hervorgerufene signifikant positiv lusitrope Wirkung bis 8,5 % auf Meerschweinchenherzen und 16 % auf Rattenherzen bei 2,5 mM Ca2+. Mit Amrinon, Enoximon und Theophyllin war diese Wirkung an Meerschweinchenherzen nicht zu verzeichnen. Bei 1,25 mM Ca2+ wurde dieser positiv lusitrope Papaverineffekt bei beiden Tieren abgeschwächt. (3) Bei Meerschweinchenherzen (Rattenherzen) wurde der Koronarfluss um 78 % (27,3 %) bei 1,25 mM Ca2+ und um 110 % (40,3 %) bei 2,5 mM Ca2+ gesteigert. Höhere Papaverinkonzentrationen waren dagegen für die Gefäßerweiterung bei Ratten erforderlich, was sich aus der Rechtsverschiebung der Dosis-Antwort-Kurve schließen ließ. Ferner verursachte Papaverin in Konzentrationen größer als 4,2 × 10-6 M bei Meerschweinchen und 8,5 × 10-6 M bei Ratten regelmäßig einen Abfall von Inotropie und Lusitropie und einen Anstieg des linksventrikulären enddiastolischen Druckes. In Bezug auf diese Ergebnisse werden u. a. die folgenden Themen in dieser Doktorarbeit diskutiert: a) Einfluss der extrazellulären Kalziumkonzentration, b) Rolle der PDEs hinsichtlich subzellulärem Vorkommen und Wechselwirkungen c) Bedeutung der zyklischen Nukleotide cAMP und cGMP, d) direkter Kalziumantagonismus von Papaverin neben PDE-hemmenden Eigenschaften e) Papaverin im Vergleich mit selektiven (Amrinon, Enoximon) und nicht selektiven (Theophyllin) PDE-Inhibitoren.
Kontny, A.: Papaverinwirkung an isoliert arbeitenden Ratten- und Meerschweinchenherzen bei unterschiedlicher Kalziumkonzentration