Zumbrock, B.: Zahngesundheit beim Zwergkaninchen und Gebissveränderungen

Dr. med. vet. Birgit Zumbrock: Zahngesundheit beim Zwergkaninchen und Gebissveränderungen, 2012.
www.wdt.de

Link zur pdf-Datei: *KLICK*

Au weih ... hier wird zu PHW plus bischen Möhre und Fenchel geraten ...
Das ist der beste Weg, Kaninchen krank zu füttern - auch von der Zahngesundheit her!

Die wichtigsten Richtigstellungen:
Pellets werden geknackt, nicht gekaut, sie tragen so gut wie nix zum Zahnabrieb bei - auch nicht wenn sie die tolle Trimello-Bunnyform haben.

Heu ist das unwichtigste Futtermittel in der Kaninchenernährung, läßt man es bei artgerechter Ernährung weg, fällt es nicht mal weiter auf.

Gemüse ist ein nur sehr unzureichender Ersatz für eine artgerechte Kaninchenernährung.

Artgerechte Kaninchenernährung, das ist artenreiche Wiese (nicht getrocknet als Heu, sondern mit vollem Wasser- und Nährstoffgehalt!), Wegrand und Gehölz ... je mehr von dieser Art der Ernährung abgewichen wird, desto kränker werden die Kaninchen und desto häufiger gibt es Probleme mit den Zähnen und dem Kiefer.

Zur Erklärung der in diesem Werbetext verwendeten Begriffe:
Monokomponentenfutter = Pellets (natürlich von der Firma Bunny)
Kaninchen Traum oral = Ein spezielles pelletiertes Futter der Firma Bunny, hat die gleiche Struktur und Zusammensetzung, wie die meisten Pellets.
karg = in diesem Fall ein Unwort, welches die Artenvielfalt und ständige Verfügbarkeit frischer Pflanzen im ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Kaninchen verschleiern soll.

Das Problem ist einfach, dass frau Dr. für den Bunny-Konzern arbeitet, daher auch die Fütterungsempfehlung, die sich mit dem Vorhergesagten und auch den von ihr verwendeten Quellen widerspricht.
Hab den Artikel nur wegen den Quellen und den anderen durchaus sinnvollen Infos verlinkt.

Das verstehen leider viele nicht: dass auch wissenschaftliche Artikel selektiv gelesen werden müssen und nicht alles, was drin steht, auch wahr ist.

Zitat :

Das verstehen leider viele nicht: dass auch wissenschaftliche Artikel selektiv gelesen werden müssen und nicht alles, was drin steht, auch wahr ist.

Ja, leider ...
Meiner Meinung nach gehört das richtige Lesen von Quellen in den Schulunterricht ... anstelle von irgendwelchen Versmaß und "Was will der Autor mit dieser fiktiven Geschichte uns heute mal wieder sagen".
Die als Facharbeit getarnte Werbung, einschließlich in hochkarätigen Fachzeitschriften, ist absoluter Usus, auch wenn es eigentlich verboten ist. Dabei ist doch relativ leicht zu erkennen, ob es sich um einen echten Fachartikel handelt, oder vielmehr um einen als Fachartikel getarnten Werbetext. Nur - wenn man nicht weiß, auf was man zu achten hat, ist das natürlich witzlos, man wird auch die getarnten Werbetexte als Fachartikel lesen.

Der zweite Punkt ist halt das Hinterfragen ... das ist nun wirklich nicht einfach, vor allem, wenn man selbst nicht so sicher ist.