Abgarowicz, F.: Untersuchungen über den Einfluß des Ballastes in der Nahrung des Kaninchens
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Flora Admin & Mod
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Thema: Abgarowicz, F.: Untersuchungen über den Einfluß des Ballastes in der Nahrung des Kaninchens 05.11.12 3:38
Abgarowicz, Francziszek (1948): Untersuchungen über den Einfluß des Ballastes in der Nahrung des Kaninchens. Ein Beitrag zur Abklärung der Rolle des Ballastes bei der Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere.
Im Sinne einer die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der landwirtschaftlichen Nutztiere sicherstellenden Ernährung genügt es nicht, die für Lebenderhaltung und Produktion notwendigen Nähr- und Wirkstoffe in optimalen Mengen zu verabfolgen, es ist auch dafür Sorge zu tragen, daß diese optimalen Mengen dem tierischen Organismus in einer ihm angepaßten Konzentration zur Verfügung gestellt werden. Als physiologisch wirksame Konzentration der in einem Futter enthaltenen Nähr- und Wirkstoffe, kurz Nährstoffkonzentration genannt, definieren wir das Verhältnis dieser Stoffe zum Ballast, wobei wir mit F. Lehmann unter Ballast die unverdauliche organische Substanz des Futters verstehen. Unsere Definition erweist sich, extreme Fälle (abnorm hoher Wasser- oder Aschegehalt des Futters) ausgenommen, als zweckmäßig und brauchbar. Die eingangs erhobene Forderung nach angepaßter Nähr- und Wirkstoffkonzentration kann somit durch die Formulierung : Anpassung des Nährstoff-Ballastverhältnisses zum Ausdruck gebracht werden. Bei ein und demselben Tier ist dieses Verhältnis, abgesehen von einigen, in der Regel weniger in Erscheinung tretenden Eigenschaften des Futters, wie Geruch, Geschmack, Struktur, Zerteilung und Zuträglichkeit, in ausschlaggebender Weise bestimmend für die Größe des Futterverzehrs (Freßleistung) einerseits sowie für die stoffliche und energetische Futterwirkung anderseits. Auf die hieraus sich ergebende Notwendigkeit, der Rolle des Ballastes bei der Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere besondere Beachtung zu schenken, ist verschiedentlich hingewiesen worden. An dieser Stelle begnügen wir uns damit, an die Lehren von F. Lehmann zu erinnern, der, nach seinen eigenen Worten zu schließen, der erste war, der den Begriff Ballast für die Theorie und Praxis der Fütterung umschrieben und in diese eingeführt hat1). Bekannt sind Lehmanns Beobachtungen und Schlußfolgerungen, die sich auf die Bedeutung des Ballastes bei der Schweinemast beziehen. Aus ihnen geht unzweideutig hervor, daß ballastreiche Fütterung, die während einer bestimmten Zeit des in Entwicklung sich befindlichen Organismus eingeschaltet wird, das Ballast- wie auch das Gesamtfulteraufnahmevermögen der Tiere beträchtlich zu steigern vermag (Bauchweitungstheorie 2). [...].
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