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 Schüddemage, M.: Untersuchungen zum Einfluß von Naturlicht im Vergleich zu zwei verschiedenen Kunstlichtregimen auf die Reproduktionsparameter weiblicher und männlicher Kaninchen (Oryctolagus cuniculus)

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Flora
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BeitragThema: Schüddemage, M.: Untersuchungen zum Einfluß von Naturlicht im Vergleich zu zwei verschiedenen Kunstlichtregimen auf die Reproduktionsparameter weiblicher und männlicher Kaninchen (Oryctolagus cuniculus)   Schüddemage, M.: Untersuchungen zum Einfluß von Naturlicht im Vergleich zu zwei verschiedenen Kunstlichtregimen auf die Reproduktionsparameter weiblicher und männlicher Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) Empty12.12.12 4:46

Schüddemage, Meike: Untersuchungen zum Einfluß von Naturlicht im Vergleich zu zwei verschiedenen Kunstlichtregimen auf die Reproduktionsparameter weiblicher und männlicher Kaninchen (Oryctolagus cuniculus).
Dissertation Gießen 2000

Link: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/222/pdf/SchueddeemageMeike-2000-01-28.pdf


Zitat :
Kurzfassung auf Deutsch

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluß von Naturlicht im Vergleich zu zwei Kunstlichtregimen auf die Reproduktionsleistungen weiblicher und männlicher Hauskaninchen zu analysieren. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die Erfassung der Konzeptionsrate sowie der Wurfgröße und Wurfmasse sowohl bei der Geburt als auch beim Absetzen. Weiterhin wurde die Säugeaktivität der Häsinnen analysiert. Zusammenhänge zwischen Wurfgröße, Geburtsmasse, Lebendmasseentwicklung und Verlustgeschehen der Jungkaninchen von der Geburt bis zur Schlachtreife in Abhängigkeit von den verschiedenen Lichtregimen wurden analysiert. Bei der Schlachtung der Mastkaninchen am 84. ± 2 Lebenstag wurde bei den weiblichen Tieren anhand von Ovarmasse, Uterusmasse und Funktionskörpern auf den Ovarien, bei den männlichen Tieren anhand der Hodengröße und -masse die geschlechtliche Entwicklung unter Berücksichtigung der verschiedenen Lichtprogramme untersucht. Ein weiterer Aspekt war der Einfluß unterschiedlicher Lichtregime auf die Sprungfreudigkeit der Kaninchenböcke beim Absamen und auf die spermatologischen Parameter.

Die Untersuchung wurde an Weißen Neuseeländer Kreuzungen durchgeführt. Die Lichtregime waren durch unterschiedliche Lichttaglängen gekennzeichnet. Das Naturlicht (NL) wurde durch die Variation der Tageslichtlänge im Verlauf des Jahres charakterisiert. Die Kunstlichtregime (KL) zeichneten sich durch eine
über den Untersuchungszeitraum gleichbleibende Tageslichtlänge aus. Es kamen Lichttaglängen von 8 Stunden Kunstlicht (KL 8h) und 16 Stunden Kunstlicht pro Tag (KL 16h) bei einer Beleuchtungsstärke von 60 Lux zur Anwendung.

Folgende Aussagen konnten anhand der Untersuchungsergebnisse getroffen werden:

1. Fruchtbarkeitsleistungen weiblicher Kaninchen

Unter dem Einfluß von NL wurde eine Konzeptionsrate von 65,7 % erreicht. In den beiden Kunstlichtprogrammen lag die mittlere Trächtigkeitsrate mit 67,6 % um 1,9 % über der im NL erreichten Konzeptionsrate. Unter dem Einfluß von KL 8h wurde die höchste Trächtigkeitsrate mit 69,3 % erzielt (KL 16h = 65,9%).

Im KL 16h zeigte sich die signifikant höchste Anzahl der gesamt geborenen Jungtiere im Vergleich zu den beiden anderen Lichtregimen (KL 16h = 9,5 Jungtiere/Wurf, Wurfmasse 614 g).

Auch bei der Anzahl der abgesetzten Jungtiere lag das KL 16h signifikant über den Werten von NL und KL 8h (KL 16h = 8,2 Jungtiere/Wurf, Wurfmasse 5070 g).

Bei der Bewertung der Lichtprogramme mit Hilfe des Jungtierindex waren die beiden Kunstlichtregime mit im Mittel 579 lebend geborenen und 543 abgesetzten Jungtieren dem NL deutlich überlegen. 55 lebend geborene und 38 abgesetzte Jungtiere pro einhundert besamte Häsinnen konnten mehr erreicht werden.

Die Besamungsfolge besaß einen signifikanten Einfluß auf die Konzeptionsrate und die Wurfgröße und damit auch auf den Jungtierindex. In allen drei Lichtprogrammen wechselten sich nahezu durchgängig hohe Konzeptionsraten und Wurfgrößen mit deutlich niedrigeren Werten ab.

Bei Verlängerung der Zwischenwurfzeit von 33 auf 66 Tage stiegen die Leistungen der Häsinnen signifikant an.

Die Parität hatte einen signifikanten Einfluß auf die Reproduktionsleistung der Häsinnen. Erstgebärende Häsinnen zeigten eine signifikant geringere Leistung in allen untersuchten Parametern gegenüber den multiparen Häsinnen.


2. Säugeaktivität

Die kontinuierlichen Verhaltensuntersuchungen mittels Infrarot - Videotechnik ergaben im KL 16h eine mittlere Säugehäufigkeit von Mittel 1,14 Saugakten in einem 24 - Stunden - Intervall (KL 8h = 1,41). Die mittlere Dauer eines Saugaktes und die Gesamtsäugedauer lagen im KL 8h signifikant über den Werten, die im KL 16h erreicht wurden.

Es wurde festgestellt, daß die Säugeaktivität von Kaninchen einem circadianen Rhythmus folgte und der Lichtwechsel von Hell nach Dunkel ein Hauptzeitgeber für das Säugen darstellte. Insbesondere bei dem 16stündigen Kunstlichttag fanden 28,1 % aller Saugakte in der ersten Stunde nach dem Ausschalten des Lichtes statt. Die Ergebnisse belegten, daß die Säugeaktivität der Häsinnen vorwiegend in der Dunkelphase erfolgte.


3. Lebendmasseentwicklung und Verlustgeschehen der Jungkaninchen

Unter dem Einfluß des KL 8h wiesen die Tiere die geringste mittlere Geburtsmasse (63,8 g) auf. Im NL wurde die signifikant höchste Geburtsmasse erzielt (67,9 g). Dabei ist zu bedenken, daß Wurfgrößen - Unterschiede zwischen den Lichtregime - Gruppen bestanden und die Wurfgröße statistisch gesichert die individuelle Körpermasse zur Geburt beeinflußte.

Im NL besaßen die Jungkaninchen eine um 13 g signifikant höhere mittlere Lebendmasse beim Absetzen (620 g) als die Jungtiere im KL 8h (607 g). Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Geburtsmasse der Kaninchen sowie die Wurfgröße beim Absetzen in allen drei Lichtprogrammen einen signifikanten Einfluß auf die individuelle Absetzmasse der Kaninchen hatten.

Insgesamt lag die Aufzuchtrate in der Säugeperiode bei 91 %. Die Überlebensrate der Jungtiere stand unter signifikantem Einfluß der Geburtsmasse und der Wurfgröße bei der Geburt.

In der Zusammenfassung aller 484 geschlachteten Mastkaninchen hatten die Tiere am 84. ± 2 Lebenstag eine mittlere Lebendmasse von 2988 g. Zwischen den Lichtregimen konnten keine statistisch gesicherten Unterschiede in der Lebendmasse bei Mastende beobachtet werden.

Insgesamt lag die Verlustrate in der Zusammenfassung der drei Lichtprogramme über den Zeitraum der Mastperiode bei 8,5 %.


4. Status der Gonaden zum Zeitpunkt der Schlachtung

Die Tiere des KL 16h hatten die signifikant geringste Hodengröße. Die mittleren Hodengrößen der Tiere aus NL und KL 8h waren auf einem gleichen Niveau.
Ein ähnliches Bild ergab auch die Untersuchung der Hodenmasse. Die Hodengröße und die Hodenmasse korrelierten signifikant mit der Lebendmasse der
Kaninchen.


Die Ovarmasse zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Lichtprogrammen. Die Kaninchen im KL 8h hatten die signifikant niedrigste mittlere
Uterusmasse gegenüber den Tieren in den beiden anderen Lichtprogrammen. Die Kaninchen des KL 8h besaßen auf nur 39,7 % der Ovarien angebildete
Follikel, Corpora lutea oder Follikel in Regression. In den beiden anderen Lichtprogrammen wiesen über 50 % der Tiere auf den Ovarien fortgeschrittene
Entwicklungsstadien der Follikel auf.


5. Sprungfreudigkeit der Kaninchenböcke und spermatologische Parameter

Männliche Kaninchen zeichneten sich unter dem Einfluß von NL gegenüber den Tieren aus den beiden Kunstlichtregimen durch die größte Sprungfreudigkeit aus. Die Zunahme der Tageslichtlänge im Frühjahr bewirkte bei den Tieren im NL einen Anstieg der Sprungfreudigkeit, die mit abnehmender Tageslichtlänge im Herbst wieder absank. Dies entspricht den Gegebenheiten bei Wildkaninchen, deren Fortpflanzungsverhalten nach verschiedenen Literaturangaben im Frühjahr (mit zunehmender Lichttaglänge) aktiviert und im Herbst (mit abnehmender Lichttaglänge) deaktiviert wird.

Kaninchenböcke unter dem Einfluß des KL 8h zeigten in nahezu allen untersuchten spermatologischen Parametern die signifikant besten Ergebnisse.

Zwischen der Lebendmasse der Rammler und der Hodengröße wurde ein signifikanter Zusammenhang beobachtet.

Ein positiver Zusammenhang der Hodengröße mit den spermatologischen Parametern konnte nur für das Ejakulationsvolumen mit r = 0,344 ermittelt werden.

Deutliche saisonal bedingte Veränderungen konnten bei der Hodengröße der Kaninchenböcke unter dem Einfluß der Variation Tageslichtlänge im NL beobachtet werden. Maximale Werte für die Hödengröße wurden im März und April beobachtet. Nach einer Abnahme der Hodengröße im Sommer begann eine Zunahme der Größe der Hoden im Oktober.
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