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 Graf, S.: Aspekte des agonistischen Verhaltens weiblicher Zuchtkaninchen in der Gruppenhaltung

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BeitragThema: Graf, S.: Aspekte des agonistischen Verhaltens weiblicher Zuchtkaninchen in der Gruppenhaltung   Graf, S.: Aspekte des agonistischen Verhaltens weiblicher Zuchtkaninchen in der Gruppenhaltung Empty21.04.13 18:38

Graf, Sylvia Bettina Antje Beate: Aspekte des agonistischen Verhaltens weiblicher Zuchtkaninchen in der Gruppenhaltung.
Dissertation, Uni Gießen, 2010

Link: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2010/7680/


Kurzfassung auf Deutsch:
Zitat :
Die Gruppenhaltung von Zuchtkaninchen ist der Einzelhaltung im Hinblick auf die Möglichkeit von positiven sozialen Interaktionen (wie allogrooming und Kontaktliegen) und hinsichtlich des Vorkommens von Stereotypien und anderen Verhaltensstörungen vorzuziehen. Allerdings kann es in der Gruppenhaltung auf Grund von Hierarchiebildung, Konkurrenz um Futter, Sexualpartner und Nester sowie durch die Verteidigung des Territoriums gegenüber Eindringlingen zu agonistischen Auseinandersetzungen kommen, welche Verletzungen und Stress verursachen können, was aus tierschützerischer wie auch aus ökonomischer Sicht relevant ist. Mit dieser Arbeit soll ein Beitrag zu einem verbesserten Management in der Gruppenhaltung von Kaninchen geleistet werden und die Auslöser für agonistische Auseinandersetzungen mit Verletzungsfolge untersucht werden. Dafür wurden in einem ersten Versuch zwei unterschiedliche Methoden des Zusammensetzens von sich unbekannten Zibben untersucht. In einem zweiten Versuch wurde der Einfluss des Rammlers auf das agonistische Verhalten der Zibben beobachtet.
Das Zusammensetzen von sich unbekannten Zibben in der Gruppenhaltung kann zu agonistischen Auseinandersetzungen und damit zu Verletzungen führen. In dieser Studie wurden zwei unterschiedliche Methoden der Eingliederung von fremden Zibben in eine bestehende Zuchtgruppe untersucht: ein Zusammenführen in die der Zuchtgruppe angestammten Bucht gegenüber dem Zusammenführen in einer frisch
gereinigten und desinfizierten Bucht. Dabei wurde das Verhalten, die Anzahl und Dauer von agonistischen Interaktionen, das Verletzungsrisiko und die physiologische Stressantwort (stressinduzierte Hyperthermie und ein Anstieg der Blutglukose) der Tiere zwischen den beiden Versuchsbehandlungen verglichen. Das Verhalten wurde durch die Methode des Zusammensetzens nicht beeinflusst. Unabhängig von der Versuchsbehandlung verminderten sich die leichten agonistischen Interaktionen nach dem Zusammensetzen. Dagegen stieg die Anzahl der schweren agonistischen Interaktionen im gleichen Zeitraum an. Die Anzahl der Verletzungen, wie auch die Körpertemperatur und die Blutglukose wurden durch das Zusammensetzen in einer für alle Tiere unbekannten Bucht negativ beeinflusst.
In Anbetracht dieser Befunde sollten fremde Zibben zu einer bestehenden sozial stabilen Gruppe in deren angestammter Bucht zugesetzt werden. Der Einfluss des Rammlers auf in der Gruppe gehaltene Zibben wurde in einem zweiten Versuch untersucht. Dem Rammler wird ein schlichtender Einfluss auf die Zibben zugesprochen und ein Austausch des Rammlers innerhalb der Reproduktionsphase soll sich sowohl vorteilhaft auf die Reproduktionsrate, wie auch auf das Verhalten der Zibben auswirken. In zwei aufeinander folgenden Reproduktionsphasen wurde der Einfluss zweier unterschiedlicher Rammlermanagementmethoden auf den Reproduktionserfolg und das Verhalten der Zibben untersucht. In der ersten Versuchsbehandlung wurde der Rammler für zehn Tage in der Gruppe belassen, in der anderen wurde der Rammler nach dem fünften Tag durch einen zweiten Rammler ausgetauscht. Der Reproduktionserfolg wurde durch die Versuchsbehandlung nicht beeinflusst. In der Versuchsbehandlung, in welcher der Rammler ausgetauscht wurde, verbrachten die Zibben insgesamt weniger Zeit mit passivem Verhalten und verbrachten mehr Zeit in einem Unterschlupf. Dies könnte ein Hinweis auf einen störenden Einfluss durch den Austausch des Rammlers auf die Zibben sein. Das agonistische Verhalten der Zibben, möglicherweise ausgelöst durch eine unterschiedliche soziale Stabilität in den Gruppen, unterschied sich zwischen den beiden Reproduktionsperioden stark. Jedoch zeigte die Anwesenheit des Rammlers, in Situationen, in denen es viele agonistische Interaktionen gab, einen beschwichtigenden Einfluss auf die Zibben, indem sich die Anzahl der schadensträchtigen agonistischen
Interaktionen verminderte.
Anhand dieser Ergebnisse brachte der Austausch des Rammlers nach fünf Tagen keinen Nutzen. Vielmehr scheinen die Zibben durch den Austausch des Rammlers gestört zu werden. Daher sollte ein Rammlermanagement mit einem Rammler für die Dauer von zehn Tagen gewählt werden. Um die in der Gruppenhaltung von Kaninchen durch soziale Konflikte ausgelösten Verletzungen zu vermindern, müssen in weiteren Forschungsarbeiten die Mechanismen agonistischer Interaktionen weiter geklärt werden.
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http://www.chinchilla-scientia.com/
 
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