Hallo Aleks,
Namen der Heime nenne ich öffentlich lieber nicht, weil man nie weiß, wie einem etwas ausgelegt wird und man eine Klage am Hals hat.
Zudem versuch ich bei einigen beratend zur Seite zu stehen, bin bei 2 Heimen auch eingetragen als Chinberaterin und Vermittlungshilfe. Bis vor Wochen auch noch bei einer Tierrettung. Allerdings kamen da einige Dinge ans Tageslicht, ich distanzierte mich von dem Verein als ich davon erfuhr und ließ meinen Namen von der HP löschen. Der Fall stand auch in der Bildzeitung.
In einem Heim existiert nur ein kleiner Nagerraum. Die Kaninchen haben draußen ein Gehege und ich würde sagen, zumindest die Kaninchen sind gut untergebracht und da ist auch Erfahrung vorhanden. Die Chins, Meerschweinchen, Hamster, Mäuse sitzen in kleineren Käfigen. Die Chins in einer Rattenvoliere, wobei es auch schon vorkam, dass sie im Kaninchenkäfig sitzen mussten, weil alles belegt war. Die Kaninchen laufen auch im Nagerraum frei herum. Der Pfleger kümmert sich schon um die Tiere, wobei ich sagen würde, dass er sich um die Chins früher zuviel kümmerte. Er holte sie tagsüber raus, kämmte sie und spielte mit ihnen. Angeblich mochten die Chins die Kämmerei.
Es war nicht leicht ihn damals aufzuklären, dass Chins tagsüber ihre Ruhe brauchen und sie nicht gekämmt werden müssen, geschweige denn das überhaupt wollen. Er gab ihnen alle möglichen Leckereien (Knabberstangen, Trockenfrüchte). Nach meiner Beratung gab es nur noch Heu, Pellets (reduziert, nicht mehr Napf voll) und Trockenkräuter soviel sie mochten. Der Sand war ok.
Um sicher zu gehen dass der Herr (er ist schon nett und meint es sicher gut) sich auch ein wenig daran hält, sprach ich mit der Tierheimleiterin, die seitdem ein Auge drauf hat. Zum Glück sitzen nur selten Chins in dem Heim. Wenn aber, dann oft über ein Jahr, weil es zu wenig Interessenten gibt.
Leute, die ihre Chins abgeben wollten, wurden oft abgewiesen, weil kein Platz vorhanden war. Man gab dann meine Kontaktdaten. Hatte ich Pflegestellen oder Endplätze, wurden die Tiere bald vermittelt, aber ansonsten blieben sie beim Besitzer. Ein Chin wurde auf der Straße verschenkt, weil das Tierheim die Leute abwies. Ich erfuhr von einer Nachbarin der Besitzer davon. Andere Heime nahmen die Chins auch nicht auf, weil die Besitzer in einem anderen Kreis wohnte und es dort ja das Heim XY gibt.
Die Vermittlungen: Naja, was soll ich da sagen.....Interessenten kamen, konnten nicht beraten werden, TH-Mitarbeiter vergaßen meine Nr. zwecks Beratung herauszugeben, es wurde ein Vertrag gemacht und die Tiere mitgenommen. Kontrollen fanden dann keine mehr statt, weil sich das Tierheim dies angeblich nicht leisten kann.
Zum Glück befinden sich seit einer Zeit keine Chins im Heim. Die letzten konnte ich vor einem Jahr vermitteln.
Mit einem anderen Tierheim standen meine Bekantne und ich in regelmäßigem Kontakt. Wir waren auf Tierheimfesten mit einem Stand unseres Forums vertreten, übernahmen die Beratung der Interessenten.
Wenn Chins eintrafen, wurden wir angerufen und auch Interessenten ans uns weitergeleitet zwecks Beratung. Meine Bekannte (wohnt dort in der Gegend) fuhr hin, machte Fotos und wir posteten sie in den Foren. Vor Monaten wechselte die Tierheimleitung. Ich werde zwar auch noch kontaktiert wenn Beratungsbedarf besteht oder um Hilfe bei der Vermittlung gebeten, aber die manchen nun eher ihr eigenes Ding. Jemand der sich mit Chins auskennt, gibt es dort nicht. Von Zeit zu Zeit fährt meine Bekannte noch hin, aber sie wird nicht mehr so herzlich empfangen wie früher. Die alte Leiterin hat man einfach abserviert und da muss ich wirklich sagen, dass ich selten so engagierte Tierschützer kennenlernte wie sie. Sie tat was in ihrer Macht stand und war jedem Vorschlag gegenüber offen.
Dann gibt es noch ein Heim, von dem ich häufiger telefonisch kontaktiert wurde. Immer wenn Beratungsbedarf bestand. Was die Vermittlungen angeht wollten sie keine Hilfe und ich bezweifle auch, dass sie meine Ratschläge damals alle annahmen. Irgendwie macht dort jeder sein Ding und keiner weiß was der andere tut.
Ähnlich war es bei einem vierten Tierheim. Als die Leitung wechselte, meldete sich keiner mehr. Es ist halt oftmals so, dass sich die Tierheime eher um Hunde u. Katzen kümmern und die Nager so nebenbei "mitlaufen".
Naja, soviele Heime gibt es in meiner Gegend nicht.
Ich steh mit einigen Tierheimen aus ganz Deutschland in Kontakt. Tierheimmitarbeiter (sind einige in meinem Vermittlungsforum angemeldet) fragen um Rat wenn es um Chins geht und durch diese Leute bekomme ich auch die Probleme mit, die diese Heime so haben. Volieren sind da eher die Seltenheit. Meist müssen Rattenkäfige oder Kaninchenkäfige herhalten, weil der Platz begrenzt ist.
Es gibt da aber noch einen Verein, der schon einige Notchins aufnahm, für die wir keinen Platz hier fanden. Die Leiterin lernte ich letztes Jahr persönlich kennen. Ich helfe auch da bei der Chinvermittlung. Vor einigen Monaten halfen sie uns wieder bei einem Fall mit einer uneinsichtigen Chinhalterin. Leider konnte einigen der Tiere nicht mehr geholfen werden. Ich bin nicht mit allem einverstanden was der Verein so macht (Beratung, VG), aber zumindest läuft es da besser ab als in den Tierheimen hier. Die arbeiten auch mit privaten Pflegestellen, was für die Tiere natürlich immer schöner ist.
Ich denke, Tierheime sind schon eine tolle Einrichtung und ohne geht es keinesfalls, aber fast alles ist besser als wenn die Tiere ins Heim müssen. Die Leute sollten sich zweimal überlegen, ob sie ihre Tiere wirklich dahin abschieben wollen. Ich kann nur hoffen, dass sie sich zuvor gründlich überlegen, ob Chins wirklich für sie geeignet sind, bevor sie sich diese Tiere zulegen. Aber da redet man oft gegen eine Wand.
Lg
Nicole